Informationen zum Corona Virus und Diabetes Typ 1¹

Der Bundesrat schätzt die Situation in der Schweiz aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus als „besondere Lage“ ein.²

Es besteht aktuell kein Grund, sich allzu sehr zu sorgen, dennoch scheint es ein legitimes Bedürfnis und richtig, sich umfassend und fundiert über diese „besondere Lage“ zu informieren.
Gerade Eltern von Kindern mit Diabetes Typ 1 dürften sich Gedanken zu Gesundheitsfragen machen. Insbesondere deshalb, weil oft zu lesen ist „von einem schweren Erkrankungsverlauf betroffen sind vorwiegend ältere Menschen und Menschen mit einer chronischen Vorerkrankung.“³ Was heisst das? Ist mein Kind, das Diabetes Typ 1 hat, besonders gefährdet?

Zum heutigen Zeitpunkt muss man ehrlicherweise sagen, dass man nicht genau weiss, wie sich die Erkrankung bei Diabetes Typ 1 Betroffenen auswirkt, da es sich um ein neues Virus handelt und zu wenig Erfahrungswerte vorliegen. Es ist aber davon auszugehen, dass es sich bei den besonders gefährdeten Personen tatsächlich um bereits geschwächt Patienten handelt; der Diabetes Typ 1 alleine führt – soweit man weiss – nicht zu einer erhöhten Ansteckbarkeit oder einem schwereren Verlauf.

Das Virus schlägt vor allem auf die Atemwege, das heisst, dass Personen, die in diesem Bereich geschwächt sind, eher mit problematischen Krankheitsverläufen rechnen müssen. Kinder mit Diabetes Typ 1, die unter der normalen ständigen, endokrinologischen, ärztlichen Therapiekontrolle stehen und deren Blutzuckerwerte genügend gut eingestellt sind, sind höchstwahrscheinlich nicht mehr gefährdet als ihre gleichaltrigen „gesunden“ Gspänli. Für Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 ohne Komplikationen und ohne andere Grunderkrankungen gelten also die allgemeinen Empfehlungen, wie für alle anderen Kinder und Jugendlichen auch.

In den Medien geistern immer wieder Berichte über Engpässe im Bereich der Medikamentenverfügbarkeit. Wir haben bei Novo Nordisk nachgefragt, ob wir uns Sorgen machen müssen über die Lieferkette des Insulins. Novo Nordisk bestätigt, dass für die Schweiz die Diabetesarzneimittel bei ihnen hauptsächlich in Europa produziert werden, nicht in China. Engpässe sind somit nicht zu erwarten.

Für weitere Informationen verweisen wir auf die Informationsseiten der Kantone oder des Bundes: www.bag-coronavirus.ch.

Bleibt gesund! Herzlichst
Caroline Brugger
Geschäftsführerin Swiss Diabetes Kids


¹Die Ausführung wurden nach heutigem Stand des Wissens und nach bestem Wissen und Gewissen von Swiss Diabetes Kids zusammengetragen. Medizinische Angaben überprüft von Dr. Udo Meinhardt, Medizinischer Beirat und Vizepräsident Swiss Diabetes Kids.

²https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/krankheiten/ausbrueche-epidemien-pandemien/aktuelle-ausbrueche-epidemien/novel-cov.html#1281538915

³https://www.ag.ch/media/kanton_aargau/dgs/dokumente_4/gesundheit_1/coronavirus/COVID-19_Information_fuer_die_Bevoelkerung_20200206.pdf