Hannah’s Auslandsjahr in den USA – Teil 1

Begleite uns bei Hannah’s Auslandsjahr in den USA.

Sie wird uns ab und zu schreiben, wie sie mit ihrem Diabetes Typ 1 im Ausland klarkommt.

Wir sind gespannt auf ihre Geschichten. Und Du?

11.08.2021

Mein Name ist Hannah und ich bin 16 Jahre alt. Als ich 11 Jahre alt war, erkrankte ich an Typ 1 Diabetes. Es war eine sehr schwere Zeit, jedoch wollte ich von Anfang an nicht, dass mich mein Diabetes in irgendeiner Art und Weise einschränkt. Und um das zu beweisen, kann ich mit Stolz sagen, dass ich in diesem Moment im Flugzeug nach New York sitze, da ich mich dazu entschieden habe, ein Auslandsjahr in den USA zu machen. In diesem Jahr werde ich allein auf mich gestellt sein und meinen Diabetes selber managen müssen. Und ich habe keine Zweifel, dass ich dies nicht schaffen werde.

Als ich vor fünf Jahren mit dieser Krankheit diagnostiziert wurde, ist meine Welt zusammengebrochen und es fühlte sich so an, als wäre mein Leben nun vorbei. Doch heute wage ich zu behaupten, dass diese Krankheit das Beste ist, was mir jemals hätte passieren können. Nun fragt man sich wahrscheinlich, warum ich so über einen Schicksalsschlag spreche, der das Leben aller Betroffenen völlig auf den Kopf stellt. Die Antwort ist simpel; mein Diabetes hat mich zu dieser Person gemacht, die ich heute bin, und darauf bin ich stolz. Schon im jungen Alter musste ich lernen, Verantwortung zu übernehmen und schon bald habe ich gemerkt, dass das Leben nicht immer so abläuft, wie man es sich vorstellt, aber das ist völlig okay. Das Leben geht weiter und nach jedem noch so tobenden Gewitter wird die Sonne wieder scheinen.

Durch das Diabeteslager habe ich ein paar meiner engsten Freunde kennengelernt, für die ich sehr dankbar bin und die ich für nichts hergeben würde. Generell hat mir der Diabetes zu mehr Reife und Selbstvertrauen verholfen. Ich sage nicht, dass es immer super einfach ist, mit dieser Krankheit zu leben, das ist es ganz und gar nicht. Aber ich kann es nun mal nicht ändern, also ist es einfacher es zu akzeptieren und das Positive zu sehen, anstatt dagegen anzukämpfen. Mein Diabetes bestimmt nicht, wer ich bin und was ich machen kann, er ist lediglich ein Teil von mir, was ich vollkommen akzeptiere.

Nun zu meinem Auslandsjahr. Vor rund zwei Jahren habe ich gemerkt, dass dies etwas ist, was ich unbedingt machen wollte. Von Anfang an haben mich meine Eltern dabei voll und ganz unterstützt. Nach kurzer Zeit waren meine Ärzte auch darüber informiert und halfen mir, diese Sache mit dem Diabetes aufzugleisen. Auch von meiner Austauschorganisation AFS habe ich zufriedenstellende Unterstützung erhalten.

Sobald ich erfahren habe, wo genau ich das Jahr in den USA verbringen werde, haben wir zusammen mit meiner Gastfamilie eine auf Diabetes spezialisierte Ärztin in der Nähe aufgesucht. Der erste Termin, den wir bekommen konnten, ist erst im Oktober und ich benötige leider diese Ärztin, um ein Rezept für die USA zu erhalten. Also musste ich nun jegliches benötigte Verbrauchsmaterial mitnehmen, das ich in den ersten 3 Monaten brauche. Ich gebe zu, dass dies ein wenig stressig war, aber nun scheint alles zu klappen. Meinen Diabetes manage ich auch zuhause komplett selbstständig, also wird das wohl kein Problem sein.

Ich freue mich auf jeden Fall extrem auf das, was auf mich zukommt.